16.04.2014 Zukunftsweisend saniert
Ein Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert wurde zum Niedrigenergiehaus umgebaut
Mit ihrem Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ fördert die Deutsche Energie-Agentur dena energetische Sanierungen von Wohngebäuden und bringt diese als Vorbilder in die Öffentlichkeit. Ein Objekt, das im Rahmen des Programms saniert wurde und zurzeit Daten für weitere Projekte liefert, ist ein alter Schwarzwaldhof in Simonswald bei Freiburg. Dort nahmen die Eigentümer die Planung und Realisierung des Umbaus zum Niedrigenergiehaus selbst in die Hand und vereinen Leben und Arbeit seitdem unter einem Dach.
Lange Zeit wurde der um 1600 erbaute Schwarzwaldhof als Bauernhof mit Scheune und Ställen genutzt. Nach verschiedenen Umbauten stand er während der letzten 30 Jahre dem vorherigen Eigentümer und seinen Gästen als Wohnhaus und Gaststätte zur Verfügung.
Im Rahmen des dena-Programms arbeiteten Gea und Stefan Eckardt, Besitzer des Objekts und selbst Inhaber des Ingenieurbüros zero-Therm für Energieeffizienzplanung, ein mehrstufiges Sanierungskonzept für den Schwarzwaldhof aus. Der Ansatz der Bauherren: Individuelle Konstruktionen sollten das alte Gebäude zukunftsfähig machen. Die neue Bau- und Anlagentechnik sollte modern und möglichst energieeffizient sein, um hohen Ansprüchen an den Umweltschutz auch in den kommenden Jahren gerecht werden zu können. Frisch saniert sollte der Hof darüber hinaus nicht nur Wohnraum für die Familie Eckardt, sondern auch ausreichend Platz für die Geschäftsräume von zero-Therm bieten. Nicht zuletzt sollte beim Umbau der historische Charakter des alten Schwarzwaldhofes erhalten bleiben.
Mittlerweile sind die Renovierungsarbeiten, abgesehen von der Fassadendämmung und den Außenanlagen, soweit abgeschlossen, dass das neue Zuhause bereits bezogen werden konnte. Außerdem wechselte schon der Sitz des Ingenieurbüros. „Wir leben und arbeiten heute in einem Energiesparhaus mit Geschichte“, beschreibt der Bauherr. „Das Gebäude ist sehr, sehr alt – aber hervorragend auf die Zukunft vorbereitet.“
Zum neuen Energiekonzept des Bauernhofes gehört neben der luftdichten Wärmedämmung von Böden, Außenwänden und oberster Geschossdecke auch eine Fußbodenheizung. Gea und Stefan Eckardt entschieden sich hier für den KlimaBoden TOP 2000 von JOCO Wärme in Form.
Im Schwarzwaldhof wurden 217 m2 KlimaBoden TOP 2000 ÖKOpor in Kombination mit der Blanke PERMAT Entkopplungsmatte verlegt. Die ÖKOpor-Systemplatte war aus ökologischer und baubiologischer Sicht empfehlenswert, da sie komplett aus natürlichen Materialien besteht. Die spannungsabsorbierende Entkopplungsmatte übernimmt gemeinsam mit dem Oberbelag die Lastverteilung und erlaubt eine extrem niedrige Aufbauhöhe, weil mit ihr komplett auf Estrich verzichtet werden kann. Die dünne Schichtbauweise verkürzt nicht nur die Bauzeit, sondern macht die Installation einer Flächenheizung in vielen Bestandsbauten mit schwierigen Voraussetzungen überhaupt erst möglich. „Wir hätten ausreichend Platz für einen herkömmlichen Aufbau gehabt“, so Gea Eckardt. „Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war aber letztlich die geringe Trägheit des JOCO KlimaBodens.“
Versorgt mit Energie von einer modernen Heizanlage, die Wärmepumpe und Solaranlage miteinander kombiniert, erzeugt der in allen Räumen verlegte JOCO KlimaBoden TOP 2000 sehr schnell eine angenehme Wärme. „Weil wir im Schwarzwaldhof keinen Estrich verlegen mussten, ist die Fußbodenheizung dort gut regelbar“, beschreibt Udo Matten, Gebietsleiter bei JOCO, die Situation. „Außerdem trägt die vollflächige Verkleidung der Wärmeleitbleche mit Aluminium dazu bei, dass binnen kurzer Zeit eine behagliche Strahlungswärme entsteht – und zwar ohne eine lange Vorlaufzeit.“ Die Eigentümer erleben somit hohen Wohnkomfort und können zugleich viel Energie einsparen.
„Insgesamt konnten wir den Primärenergieverbrauch von 484 kWh/(m2a) auf 29 kWh/(m2a) minimieren“, resümiert Stefan Eckardt. „Damit liegt unser Objekt nicht nur weit unter dem Energiespar-Niveau eines sanierten Altbaus, sondern verbraucht nachweislich sogar noch weniger Energie als ein energetisch hochwertiger Neubau.“ Der renovierte Schwarzwaldhof als Niedrigenergiehaus zeigt vorbildlich, wie die Energiekosten im Bestand nachhaltig gesenkt werden können – und sich gleichzeitig der Komfort steigern lässt.