13.01.2014 Auf der Schokoladenseite
Viba-Sweets-Erlebniswelt in Schmalkalden
Schokolade, Nougat und Marzipan sind empfindlich – zu viel Wärme an der falschen Stelle und die Leckereien schmelzen dahin. Andererseits mögen Besucher kalte Fallwinde in einem Restaurant ganz und gar nicht. Dass in Schmalkalden dennoch die gläserne Viba-Sweets-Erlebniswelt entstanden ist, in der sich Süßwaren wie Gäste gleichermaßen wohlfühlen, ist dem Geschick der Architekten der Pahl + Weber-Pahl Planungsgesellschaft zu verdanken. Und dem Einsatz der UFK-Bodenkonvektoren von JOCO Wärme in Form, die für ein äußerst stabiles Raumklima sorgen.
Wie erweckt man eine öde Brachfläche im Gebiet der thüringischen Stadt Schmalkalden so zum Leben, dass sie sich auf der einen Seite in eine Landesgartenschau einfügt – und auf der anderen Seite den Ansprüchen einer modernen Produktion gerecht wird? Und nicht nur das: Der bekannte Süßwarenhersteller Viba Sweets wollte zudem noch zahlreiche Gäste anlocken, die Nougat und andere Leckereien gewissermaßen hautnah erfahren sollten. Den ausgeschriebenen Wettbewerb des Unternehmens gewannen die Darmstädter Architekten Pahl + Weber-Pahl mit ihrem überzeugendem Entwurf. Und so entstand von 2009 bis 2011 ein einzigartiges Produktions- und Eventcenter an der – wie auch sonst – Nougatallee 1. Neben den aufgefächerten Produktions- und Versandbereichen ist seit dem Februar 2012 die gläserne „Viba-Welt der Sinne“ Ort von zahlreichen Konzerten, Tanzveranstaltungen und Events mit bis zu 800 Teilnehmern.
„Die empfindlichen Produkte sind in ein stabiles Raumklima eingebettet, gestützt von Bauteilkühlung, Frischluftzufuhr über Wärmetauscher, Absorptionskältemaschine und einem Blockheizkraftwerk“, erklärt der Architekt Prof. Burkhard Pahl. Das Kraftwerk liefert Strom und Wärme für das Eventcenter und die Produktions- und Versandbereiche.
Das Eventgebäude verfügt laut Prof. Pahl über eine hochwertige Sonnenschutzverglasung und eine qualifizierte Bauteilkühlung in den Geschossdecken. Die Decken sind gegenüber der Gebäudehülle zurückgenommen, sodass hier eine innere Brüstung entstanden ist, die es erlaubt, Abluft und Rauch im Brandfall an der Innenseite der Fassade auf einfache Weise abzuführen. Auf der Innenseite der Glasfassade bildet sich durch die Konstruktionsweise eine etwa acht Meter hohle Luftsäule, die thermisch keinesfalls in sich zusammenfallen darf, da sie sich dann als Kaltluft über das Restaurant im Erdgeschoss ergießen würde. „Deshalb wurden entlang der Fassaden Konvektoren flächenbündig im Fußboden angeordnet, die zu jeder Jahreszeit für zusätzlichen Komfort sorgen.“
Zum Einsatz kamen die Bodenkonvektoren UFK von JOCO Wärme in Form, deren geringe Aufbauhöhe von 100 Millimetern und eine mögliche Höhenverstellbarkeit um bis zu drei Zentimeter die Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten erleichtert. Und die Anforderungen bei dem Viba-Sweets-Gebäude waren hoch, wie Peter Roese, Inhaber und Geschäftsführer des Heizungsbauers ROESE Energietechnik GmbH aus Breitungen bestätigt. „Da das Gebäude ein Oval ist, hat die Fassade an fast jeder beliebigen Stelle einen anderen Winkel. Somit musste jeder der 96 Konvektoren vor Ort ausgemessen und genau mit dem richtigen Anschlusswinkel konstruiert und gefertigt werden.“ Die 96 Konvektoren seien durchnummeriert und die Nummer an der Fassade angebracht worden, um die genaue Zuordnung zu gewährleisten.
„Das größte Problem für uns war jedoch die Bauzeit“, so Peter Roese. „Durch die genaue Konstruktion der Firma JOCO konnten wir die Anschlussleitungen vorfertigen und somit Zeit einsparen.“ Mithilfe modernster Lasertechnik seien die Konvektoren bei der Montage genau in der Höhe ausgerichtet worden, um mit dem Parkett bündig abschließen zu können. „Die Höhenverstellung der Konvektoren durch die innenliegenden Verstellschrauben hat uns dabei sehr geholfen.“ Peter Roese lobt auch die Zusammenarbeit mit den JOCO-Fachleuten: „Die war wirklich gut. Es gab mehrere Vororttermine.“ Eine Einschätzung, die Frank-Uwe Pöhlmann vom Ingenieurbüro für Wärme und Haustechnik IPB GmbH in Erfurt teilt: „In konstruktiver Zusammenarbeit konnten im Detail Probleme der Heiztechnik und Fassadenbearbeitung gelöst werden.“
Die vielen Besucher, die seit Februar die „Viba-Welt der Sinne“ erlebt haben, bemerken von all dem Aufwand nichts, außer dass sie sich in dem behaglichen Raumklima sehr wohl fühlen. Und zwar ganz egal, in welchem Bereich des Eventcenters sie sich aufhalten. Dass dies auch dauerhaft so bleiben wird, dafür sorgt die spezielle Bauweise der JOCO-Konvektoren. „Verwendet werden ausschließlich Stahlkonvektoren mit verlöteten Heizlamellen auf dem wasserführenden Stahlrohr“, erklärt Manfred Grän, Vertriebsexperte bei JOCO Wärme in Form. „Dabei bleibt die Wärmeleistung über die gesamte Lebenszeit konstant.“